Gefässkeramik

Auf dem weiten Feld der Keramik ist die Gefässkeramik besonders faszinierend. Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs wie Teller, Schalen, Becher und Krüge werden ebenso wie Unikate aus Ton hergestellt werden. 

Das Drehen auf der Töpferscheibe ist ein anspruchsvolles  und - wenn es einmal läuft - beglückendes Handwerk.  

 

Keramik kann ganz unterschiedlich hergestellt werden. So werden Ton und Porzellan mit der Wulsttechnik oder der Plattentechnik zu Gefässen und anderen Objekten aufgebaut, in Gipsformen gegossen, auf ein Model ein- oder überdreht oder eben auf der Töpferscheibe frei gedreht. Hierbei ist der Ton in einem feuchten und plastischen Zustand.

Nach dem Trocknen wird ein erstes Mal im Brennofen gebrannt (Roh- oder Schrühbrand), danach glasiert und dann ein zweites Mal gebrannt (Glattbrand).

Eine grosse Vielfalt von Glasuren ermöglicht unterschiedlichste Arten von Oberflächengestaltung und Farben.

 

Wenn Du an der Scheibe sitzt, mit Deinen Händen einen Tonballen zentrierst, ihn hochziehst, den Ton dabei zum Fliessen bringst und das entstehende Gefäss dynamisch formst, dann stellt sich leicht ein flow-Zustand ein, Du bist fokussiert auf Dein Tun, konzentriert und freischwebend aufmerksam zugleich.

 

Beim Drehen verbinden sich Intuition, Wahrnehmung, Verstand und Handeln das Töpfers zu einem Zustand vitaler Präsenz. 

Aus der  intensiven Verbundenheit von Töpferin und Ton entsteht neues, wird aus der amorphen Masse ein ästhetischer, dreidimensionaler Gebrauchsgegenstand, ein Gefäss, das eine Gestaltungsidee Wirklichkeit werden lässt.

Bei Keramiken wiederholen sich  Urformen in vielfältigen Variationen - und immer mit einem ganz persönlichen Ausdruck.

 

Wenn man das Handwerk perfekt beherrschen will, kommt man nicht um sehr viel üben herum. Es dauert, bis die verschiedenen Handgriffe sitzen und die Abläufe durch Koordination und Rhythmus zu einer freien Bewegung werden.

Begeisterung stellt sich leicht ein, dann braucht es aber auch Ausdauer, Geduld und Bescheidenheit.